HIP
Die historisch informierte Aufführungspraxis (engl.: historically informed performance practice, kurz: HIP) ist angesagter denn je. Sie gibt ForscherInnen, MusikerInnen und dem Publikum einen Eindruck von der musikalischen und darstellerischen Interpretation vergangener Zeiten (bis weit in das 19. Jahrhundert hinein), aber auch von den Kostümen, die man trug, oder dem Bühnenbild, das man anfertigte. Sie verrät uns, wie und was man aufführte, und lässt uns zu wahren SchatzgräberInnen werden. Darüber hinaus entstaubt sie unser veraltetes (Musikgeschichts-)Bild, indem sie Zusammenhänge deutlich werden lässt und Vorurteile infrage stellt. Und schließlich inspiriert sie auch die zeitgenössische Kunst und erweitert künstlerische Darbietungen aller Art. HIP ist hip – und das zurecht.
femubaf goes HIP
Das femubaf versteht sich nicht nur als ein österreichweit (wenn nicht gar europaweit) einzigartiges Festival, das künstlerische Meisterwerke ausgräbt, um sie durch szenische Umsetzung und vielfältige Musikvermittlungsprogramme dem Publikum näher zu bringen, sondern auch als eine Institution, die einer authentischen Aufführungspraxis sowie historisch informierten MusikerInnen eine Plattform bieten möchte.
Originalschauplatz
Das femubaf wird an einem bezaubernden historischen Originalschauplatz des 18. Jahrhunderts veranstaltet: im Schlosstheater Schönbrunn. In diesem unter Kaiserin Maria Theresia erbauten Hoftheater mit heute knapp 400 Sitzplätzen dirigierten schon Haydn, Mozart und Gluck Uraufführungen eigener Werke. Das Schlosstheater Schönbrunn wird nicht nur Theaterraum, sondern auch Bestandteil der Inszenierung sein. Die Besucher können die französische Barockmusik als ganzheitliches Spektakel wahrnehmen.
Originalklang
Neben einem internationalen SängerInnen-/TänzerInnen-Ensemble konnte das femubaf renommierte InstrumentalistInnen gewinnen, die als Mitglieder des heimischen Wiener Bachconsort oder der weltbekannten Musiciens du Louvre Grenoble nicht ohne Grund als SpezialistInnen gelten dürfen. Auf historischen Instrumenten werden sie als Orchester Les vents féeriques (zu Deutsch: Die zauberhaften Winde) das Publikum mit auf eine Reise in die (eigene) musikalische Vergangenheit nehmen und jeden Abend zu einem Erlebnis machen.